Ostara
Ostara gilt als Botin des Frühlings und der Fruchtbarkeit.
Um die Gottheit ranken sich viele Legenden. Das große Fest der Göttin Ostara findet im Frühling statt, denn zu dieser Jahreszeit erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf.
Ostara symbolisiert Wärme, Wachstum, Licht und Wiedergeburt.
Wer war die Göttin des Frühlings?
Die Göttin Ostara versinnbildlicht die Auferstehung der Natur und das Erwachen der Erde nach einem langen Winter. Kälte, Frost und Schnee müssen weichen, um Platz für die wärmenden Sonnenstrahlen zu machen. Der Monat der Göttin des Frühlings ist der April. Ostaras Fest ist das Datum der Tag- und Nachtgleiche am 21. März oder der Tag des ersten Vollmondes im Frühjahr. Die Göttin der Morgenröte steigt mit einem goldenen Gewand aus dem Meer empor. Betritt sie die Erde, sprießen Keime aus ihren gelben Schuhen hervor. Das Symbol von Ostara ist das Ei, ihr heiliges Tier ist der Hase.
Der Ursprung der Göttin Ostara
Es steht außer Frage, dass die Germanen zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche einer Gottheit huldigten. Unsere Osterbräuche haben zweifellos heidnische Wurzeln und sind älter noch als die Christianisierung des Abendlandes. Die erste schriftliche Erwähnung der „Göttin Eostrae“ stammt aus einem Werk des englischen Kirchenhistorikers Beda Venerabilis, einem Mönch des 8. Jahrhunderts. Dieser gibt an, dass der Name des Ostermonats auf eben jene Göttin zurückzuführen sei.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Kirche mit aller Macht versuchte, heidnische Bräuche in Europa zu vertreiben, so dass wir uns heute meist nur auf Überlieferungen christlicher Gelehrter stützen können. Andere Quellen sind im Laufe der Zeit verloren gegangen. Doch der Historiker Beda galt und gilt auch heute noch als zuverlässige Quelle und ernsthafter Gelehrter. Eine Erfindung der Göttin Eostrae kann man daher ausschließen. Jacob Grimm bezog sich in seinem Buch „Deutsche Mythologie“ (1835) auf Beda und prägte die moderne Schreibweise des Namens: Ostara.
Es wird heute vermutet, dass der Name der germanischen Frühlingsgöttin Ostara auch mit der Himmelsrichtung Osten zusammenhängt, wo die Sonne aufgeht und damit das Licht geboren wird. So nennt man Ostara nicht nur die Göttin der Morgenröte, sie ist auch die Göttin der Fruchtbarkeit, da sie eine zyklische Wiedergeburt der Welt repräsentiert.
Mythen und Legenden um die Göttin Ostara
Bis heute zweifeln Wissenschaftler daran, dass Ostara tatsächlich existiert hat, obwohl es naheliegt, dass die Germanen Ostern mit einer Gottheit in Verbindung brachten, die Ostara sein könnte. Der deutsche Mythologe und Literaturwissenschaftler Jacob Grimm kam zu dem Schluss, dass Ostara eine freudige Erscheinung war, die die warme Morgenröte des aufsteigenden Lichts verkörperte und deren Name durchaus für das christliche Osterfest hätte verwendet werden können.
Es gilt auch die Legende, dass zu Beginn aller Zeiten die Große Göttin das Weltenei gebar.
Sie wärmte es zwischen ihren Brüsten und ließ es Jahrtausende reifen. Als sich die ersten Sprünge in der Schale zeigten, nahm es die Göttin behutsam und legte es ins große Dunkel. Dort sprang die Schale auf und heraus fiel die ganze Welt, Erde und Wasser, Tiere und Pflanzen. Und aus dem Dotter entstand die Sonne. Und damit die Menschen sich an das große Werk erinnern, werden die ältesten Tierarten der Welt auch heute noch aus Eiern geboren.
Ostara und die Geschichte um Ostern
Der Begriff Ostern entstammt den Bezeichnungen Ostara, Osten oder Eostre.
Im Angelsächsischen bedeutet Ostern Göttin der Morgenröte, der Auferstehung, der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus.
Wurde Ostaras Frühlingsfest gefeiert, fand die Tag- und Nachtgleiche statt.
Auch die Symbole und Traditionen der Osterfeierlichkeiten ähneln stark dem Fest der Ostara:
Ostern gilt aus theologischer Sicht als das wichtigste Christenfest in Erinnerung an die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus.
Die christlichen Lehren besagen, dass sich die Frauen am Grab Jesu nach Osten wandten, in Richtung der Morgenröte. Sie glaubten, dass Jesus von Osten kommt, wenn er auf die Erde zurückkehrt. Nach Ansicht von Ostaras Befürwortern erinnern Ostern und andere Frühjahrsfeste bis heute an die Göttin.
Die Göttin der Morgenröte Ostara in der Moderne
Doch Mitnichten ist die germanische Frühlingsgöttin Ostara vergessen. Obwohl Ostern von der christlichen Kirche eingenommen und die Symbolik der Erneuerung mit der Wiedergeburt Christi verbunden wurde, sind unsere Rituale, ja selbst der Name immer noch Zeuge des heidnisch-germanischen Erbes.
Dank religiös-kulturellen Strömungen wie dem Neuheidentum, hat die germanische Frühlingsgöttin auch eine eigene Wiedergeburt erfahren. So wird die Frühlings-Tagundnachtgleiche von Neuheiden als das Ostara-Fest gefeiert. Auch in der Wicca-Religion feiert man vom 20.-23. März das Frühlingsfest Ostara. Es ist eines der acht Hexenfeste im Jahreskreis und kennzeichnet die Zeit des Neubeginns. In der Wicca-Religion bedeutet die Tagundnachtgleiche, dass das Licht nun die Dunkelheit ablöst, und die Göttin Ostara erwacht, damit sie Fruchtbarkeit über die Erde bringt.
Obwohl wir heutzutage das ganze Jahr über frisches Essen verfügen, und obwohl wir den Winter im warmen Heim verbringen und die Dunkelheit mit elektrischem Licht verdrängen, ist der Frühling immer noch ein Symbol des Lebens und des Neubeginns. Das erstarkende Licht wirkt sich positiv auf unsere Seele und unseren Körper aus, erfüllt uns mit Energie, guter Laune und Optimismus. Ob Ostern oder das Fest der Frühlingsgöttin Ostara – wir sollten in dieser Zeit das Leben und die Natur zelebrieren, den Winter zurücklassen und den Frühling mit einem Lächeln willkommen heißen.
Was bringt die Göttin Ostara den Menschen?
Die Göttin Ostara bringt neue Lebensenergie nach den dunkeln Wintermonaten und lässt unser inneres Feuer wieder leuchten. Ostaras Kräfte führen zu einer Wende, zu Wachstum, Erneuerung und Leben. Erwacht der Frühling, können Sie die kraftvollen Energien spüren und für sich nutzen.
Das Ostara-Fest ist deshalb die beste Zeit zur Erfüllung deiner Wünsche und des Lösens von Altem.