Witch Prickers
In Schottland glaubte man, dass, wenn eine Hexe ihren Pakt mit dem Teufel schloss, ein Mal hinterlassen wurde, um deutlich zu machen, dass sie si…ch von Gott abgewandt habe und nun dem Teufel gehöre. Diese Male waren angeblich daran zu erkennen, dass sie nicht bluteten und es auch keinen Schmerz verursachte, wenn man in sie hineinstach. Dieser Test wurde von professionellen „Pieksern“ (Prickern) übernommen. Das Ansehen dieses Berufes begann ab 1677 zu sinken, da Zweifel an den Fähigkeiten und dem Fachwissen der Ausführenden laut wurden.
Das wichtigste Werkzeug eines Prickers war die Nadel, die ihm seinen Namen gab. Obwohl man sie sich gerne als Folterinstrument vorstellt, berichten die Quellen nur von einer normalen Nadel; ein dünnes und scharfes Instrument, fünf bis sieben Zentimeter lang und aus Messing.
Die Nadelprobe fand zumeist direkt dort statt, wo die vermeintliche Hexe gefangen gehalten wurde. Viele der verdächtigen Frauen boten eine Bestechung an, damit verdächtige Male „übersehen“ wurden. Der Pricker bekam aber auch oft Schmiergeld von jemandem angeboten, der damit sicherstellen wollte, dass der Test zu Ungunsten der Verdächtigen ausfiel.
Die Nadelprobe fand vor Zeugen statt, um die Neugier zu befriedigen und allem einen korrekten Anstrich zu verleihen. Bei der demütigenden Erfahrung wurde die Angeklagte zumindest teilweise entblösst, da die Nadel in jedes verdächtige Mal am Körper gestochen wurde.
Wenn ein Mal beim Reinstechen weder blutete noch schmerzte, galt das als Beweis, dass es vom Teufel stammte und die Trägerin einen Pakt mit Satan eingegangen war. Hatte man eines oder mehrere dieser Male gefunden, wurde die Frau für schuldig erklärt, eingesperrt und meist hingerichtet.